Auch wenn wir Tools für die Zivilgesellschaft bauen, wissen wir aus Statistiken und individuellen Rückmeldungen, dass die größte NutzerInnengruppen von FragDenStaat.de aus einer anderen Richtung kommt: Aus der Verwaltung selbst. Das größte Interesse an Daten und Dokumenten des Staates haben schließlich die Personen, die tagtäglich mit ihnen arbeiten (müssen). Und die befinden sich meist in den Amtsstuben von Kommunen.
Wenn wir Daten und Dokumente des Staats befreien, machen wir sie für die gesamte Öffentlichkeit zugänglich. Dazu gehört auch die Verwaltung, die oft genug selbst mit einschränkenden Verwaltungssystemen und Abteilungsleitern zu kämpfen hat.
Aber auch die Verwaltungsstruktur erschwert es Behörden, Informationen zentral zu finden. Der Föderalismus führt nämlich nicht nur dazu, dass alle Bundesländer in vielen Bereichen unabhängig voneinander arbeiten und Informationen speichern – zum Beispiel Einwohnermeldeämter, Polizeibehörden oder Gesundheitsämter.
Sie haben teilweise auch unterschiedliche Aufgaben. So gibt es zum Beispiel keinen Standard, nach dem Gesundheitsämter Hygienekontrollen bei Restaurants durchführen. Dies führt dazu, dass weder Informationen über Hygiene in Deutschland an einer Stelle verfügbar ist noch vergleichbare Informationen überall vorliegen.
Wenn bei Ämtern die Daten nicht zentral vorliegen und auch keine Ressourcen vorhanden sind, um sie zu zentralisieren, kommt häufig Nichtregierungsorganisationen die Aufgabe zu, die Aufgabe des Staates zu übernehmen. Bei FragDenStaat sammeln wir beispielsweise Adressen von Behörden zentral, die wir entweder bei kommerziellen Anbietern und den Bundesländern einsammeln oder durch Freiwillige zusammentragen.
Das kommt letztlich allen Bürgerinnen zugute. Und Mitarbeiter von Behörden sind schließlich nicht nur Angestellte, sondern selbst auch Teil der Öffentlichkeit.